Gibt es eine Lösung? – Ja!
Spezialisierte Unternehmen wie die zweipunkt AG in Basel kennen das oben beschriebene Problem nur zu gut und erarbeiten regelmässig Lösungen mit ihren Kunden, um das berechtigte Interesse, die eigene Webseite korrekt zu messen und zu optimieren, zu verteidigen. Folgende zwei Ansätze (zusammen) erlauben es, grundsätzlich auf eine Einwilligung verzichten zu können.
Cookie IDs
Um zu vermeiden, dass vom Tracking Tool gesetzte und gesammelte Cookie IDs einen Personenbezug erlauben, können die meisten Tracking Tools so umgebaut werden, dass sie keine persistenten Cookies setzen, beziehungsweise die generierten IDs temporär im Session Storage hinterlegen.
Dadurch erhält eine Person bei jedem Besuch eine neue ID, die vom Browser am Ende des Besuchs automatisch gelöscht werden. Dadurch besteht kein Personenbezug mehr. Der Preis dieser Massnahme ist, dass man User bezogene Metriken wie Anzahl Besuche, neue/wiederkehrende User und so weiter verliert. Dies ist jedoch in Bezug auf die zurückgewonnenen Informationen über die Herkunft eines Besuchs sicherlich verkraftbar.
Sollen User Metriken aber beibehalten werden, so existiert eine andere Option. Die ID wird im Local Storage (persistent) abgelegt. Vor dem Tracking wird diese aber mit einem Einwegalgorythmus (z.B. MD5) anonymisiert und nur dieser anonymisierte Wert wird dem Tracking Tool zugeführt. Dadurch hat dieselbe Person auch besuchsübergreifend immer dieselbe ID, doch der Personenbezug ist gebrochen, da das Tracking Tool keinerlei Möglichkeit hat, die erhaltene ID auf eine tatsächlich existierende ID zurückzuführen.
IP Adressen
IP Adressen sind für das Internet wie Strassennummern für die Post, man kann nicht darauf verzichten, da sie fester Bestandteil jeglicher Internetkommunikation sind. Um aber zu vermeiden, dass das Tracking Tool die IP Adresse der getrackten Person bekommt, können die Tracking Requests über einen sogenannten Proxy an das Tracking Tool übermittelt werden. Der Proxy agiert hierbei wie ein Schild, da das Tracking Tool immer nur die IP Adresse des Proxys sieht (immer dieselbe), die keinerlei Person zugeschrieben werden kann.
Sollte bereits eine CDP wie zum Beispiel Tealium Customer Data Hub im Einsatz sein, so kann oft diese die Rolle des Proxys übernehmen. Hierbei spricht man häufig von server-seitigem Tracking.